Geschäftsbericht 2021

Geschäftsentwicklung Gruppe

Erfolgreiches Geschäftsjahr mit starkem Wachstum für Bystronic 

Bystronic hat im Geschäftsjahr 2021 die Transformation zum eigenständigen, börsenkotierten Innovationsführer erfolgreich abgeschlossen. Der fortgeführte Geschäftsbereich hat sich im Berichtsjahr erfreulich entwickelt: Der Auftragseingang stieg um 51.2%, der Nettoumsatz um 17.2% und das Betriebsergebnis (EBIT) überproportional um 67.0%. Dabei wurde in allen Regionen starkes Wachstum erzielt. Die Veräusserungen der nicht fortgeführten Geschäftsbereiche FoamPartner und Mammut führten zu einem Geldzufluss von CHF 320.3 Mio.

Fortgeführter Geschäftsbereich

Auftragseingang und Umsatzentwicklung

Unsere Kunden zeigten im Geschäftsjahr 2021 ein erfreuliches Investitionsverhalten. Nach dem pandemiebedingt schwächeren Vorjahr verzeichneten die meisten Branchen einen deutlichen Aufschwung. Dank des innovativen Produkt- und Serviceportfolios profitierte Bystronic von Nachholeffekten insbesondere in der Bau- und Halbleiterindustrie sowie in Landwirtschaft und Stahldienstleistungen. Der Auftragseingang stieg um 51.2% auf CHF 1’175.5 Mio. Der Umsatz legte um 17.2% zu auf CHF 939.3 Mio.

Betriebsergebnis und Profitabilität

Das Betriebsergebnis (EBIT) wuchs überproportional um 67.0% auf CHF 70.1 Mio. Damit erzielte Bystronic eine EBIT-Marge von 7.5% gegenüber 5.2% im Vorjahr. Neben dem starken Umsatzwachstum hat sich der Ausbau des Servicegeschäfts positiv auf die Profitabilität ausgewirkt. Hingegen hat sich in der zweiten Jahreshälfte die Situation an den Beschaffungsmärkten deutlich verschärft. Dies hat zu pandemiebedingt höheren Kosten in der Lieferkette geführt, insbesondere für Komponenten und Transport. Dank der starken regionalen Positionierung konnte Bystronic die Auslieferungen und Installationen bei Kunden trotzdem erfolgreich sicherstellen. Im Rahmen von Neubeurteilungen hat Bystronic zudem Rückstellungen in Höhe von CHF 6 Mio. gebildet.

Jahresergebnis, Veräusserungen und Dividende

Das Jahresergebnis für Bystronic betrug CHF 56.8 Mio. (2020: CHF 28.5 Mio.) und das Ergebnis je Namensaktie A CHF 27.08. Der betriebliche Free Cashflow stieg um 32.0% auf CHF 64.8 Mio.

Die Veräusserungen der Aktivitäten von FoamPartner und Mammut im ersten Halbjahr 2021 führten zu einem Geldzufluss in Höhe von CHF 320.3 Mio. Die flüssigen Mittel und Wertschriften beliefen sich auf CHF 495.7 Mio. per 31. Dezember 2021. Der Verwaltungsrat schlägt eine Dividende von CHF 60 pro Namensaktie A vor. Damit erhalten Aktionärinnen und Aktionäre einen Teil der bestehenden Überschussliquidität. Der Antrag berücksichtigt neben dem erfolgreichen Abschluss der Transformation auch den zukünftigen Kapitalbedarf von Bystronic.

Akquisitionen und Umsetzung der Strategie

Im Berichtsjahr hat sich Bystronic noch stärker als Gesamtlösungsanbieter für die automatisierte Blechbearbeitung positioniert. Unser innovatives Produktportfolio unterstützt die Kunden bei der schrittweisen Digitalisierung ihrer Fertigung. Dabei stossen insbesondere Automationslösungen auf grosses Interesse. Deshalb hat Bystronic im November 2021 die ausstehenden Minderheitsanteile des italienischen Automationsspezialisten Antil übernommen und wird das Geschäft weiter ausbauen.

Im Rahmen des Trends zu vollautomatisierten und digitalisierten Fertigungsprozessen bietet Bystronic den Kunden auch integrierte Softwarelösungen an. Im März 2021 übernahm die Gruppe die ausstehenden Minderheitsanteile des spanischen Softwarespezialisten Kurago. Die gemeinsam entwickelte Smart Factory Software wurde im vergangenen Jahr bei sieben Testkunden geprüft und wird 2022 am Markt lanciert. Mit kombinierten Lösungen von Systemen, Software und Service positioniert sich Bystronic noch näher am Kunden.

In Einklang mit der Strategie 2025 stärkte Bystronic im Berichtsjahr das Servicegeschäft und lancierte ein modulares Angebot, das Wartung, Hotline-Support, Ersatzteilmanagement sowie Verbrauchsmaterial umfasst. Der Bereich Service wuchs um 30%, damit lag der Anteil am Gesamtumsatz bei 22% (2020: 20%).

Ausblick

Bystronic ist in einem attraktiven, wachsenden Markt sehr gut positioniert, um weitere Marktanteile zu gewinnen und profitabel zu wachsen. In dem Strategiezyklus von 2019 bis 2025 strebt Bystronic ein jährliches organisches Umsatzwachstum von mehr als 5%, eine EBIT-Marge von über 12% und eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (RONOA) von über 25% an.

Die Situation an den Beschaffungsmärkten und für Transportkapazitäten ist weiterhin sehr angespannt. Das bedeutet für Bystronic vor allem Herausforderungen im Einkauf, längere Fristen für Auslieferungen sowie entsprechend höhere Kosten in der Produktion, welche nur mit einer zeitlichen Verzögerung an Kunden weitergegeben werden können – insbesondere unter Berücksichtigung des hohen Auftragsbestands. Unter der Annahme, dass sich die Lage an den Beschaffungsmärkten im Jahresverlauf normalisiert, erwartet Bystronic für 2022 ein Umsatzwachstum von 10 bis 12% sowie eine EBIT-Marge zwischen 8 und 9%. Mögliche Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Weltwirtschaft und den Geschäftsgang kann Bystronic zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen.

Nicht fortgeführte Geschäftsbereiche

Der Nettoumsatz der nicht fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich auf CHF 183.6 Mio. FoamPartner hat im ersten Quartal 2021 CHF 76.3 Mio. und Mammut CHF 107.3 Mio. für das erste Halbjahr 2021 beigetragen.

Das Betriebsergebnis (EBIT) der nicht fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich auf CHF -88.8 Mio. Dabei trug der Veräusserungsverlust von FoamPartner CHF -80.1 Mio. bei, resultierend aus dem von den Swiss GAAP FER Rechnungslegungsstandards vorgeschriebenen Goodwill-Recycling.

Total Konzern

Der Nettoumsatz des Gesamtkonzerns betrug im Geschäftsjahr 2021 CHF 1’122.9 Mio. (2020: CHF 1’283.5 Mio.), was einer Abnahme von 12.5% entspricht. Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug CHF -18.7 Mio., infolge des Verlusts im Zusammenhang mit der Veräusserung von FoamPartner. Im Vorjahr betrug das Betriebsergebnis (EBIT) CHF 79.7 Mio., inkl. Berücksichtigung des Verkaufsgewinns von CHF 47.4 Mio. aus dem Ende Februar 2020 abgeschlossenen Verkauf von Schmid Rhyner. Insgesamt lag das Konzernergebnis bei CHF -27.8 Mio., verglichen mit CHF 66.9 Mio. im Vorjahr. 

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